DAAD Masterstudium: Meine Erfahrungen
Hallo Leute. Heute
teile ich Euch mit, wie ich mein Stipendium für das Masterstudium in
Deutschland bekommen habe. In diesem Artikel geht es vor allem um meine persönliche
Erfahrung aufgrund des Bewerbungsprozesses. Bevor ich mit dem Schreiben
begonnen habe, habe ich eine Weile nachgedacht, ob ich wirklich über dieses
Thema schreiben soll, denn nicht jeder hat eine Möglichkeit diesen oder auch
einen ähnlichen Text zu lesen. Aber letzendlich habe ich entschieden über meine
eigene Erfahrung zu berichten, denn während der Bewerbungsphase 2014-2015 suchte
ich selber nach Texten wie diesen. Lange Rede, kurzer Sinn - beginnen wir einfach.
Wie bereits erwähnt, habe
ich meinen Bachelor in Germanistik in meinem Heimatland absolviert und momentan
befinde ich mich in der Endphase meines Masterstudiums Internationale Beziehungen.
Als ich mich für`s Stipendium 2014 beworben habe, war ich im 7. Semester (das vorletzte
Semester) meines Bachelorstudiums. Mit dem Zusammentragen der notwendigen
Unterlagen begann ich im September, da die Bewerbungfrist der 04.11.2014 war. Seit
dem Jahr 2014 müssen alle Unterlagen im DAAD-Portal hochgeladen werden (das
Wichtigste hier ist, dass das Hochladen bis zu 3 oder 4 Tage dauern kann).
Hier mein erster
Tipp: Bitte nicht bis zum letzten Tag warten (versucht, Euch rechtzeitig im
Portal zu bewerben). Außerdem muss der DAAD Lektor in Eurem Land 4 Kopien von den
Bewerbungsunterlagen bekommen (vllt. sieht es in anderen Ländern anders aus,
aber für die Region Zentralasien müssen es 4 Kopien sein). Die Checkliste mit
den Unterlagen findet Ihr auf der Internetseite des DAAD für das jeweilige Land.
So gilt z.B. für Usbekistan die Seite www.daad.kg.
Außerdem gibt es eine Facebookseite, die alle aktuellen Informationen mit den
Lesern teilt: Studieren und Forschen in Deutschland für Interessierte aus
Usbekistan (https://www.facebook.com/StudiumInDeutschlandFuerUsbekistan/?hc_ref=ARRa13HrytjFU53g4x9brRI9Q4R3zR9X2Js1961BMlaA-YQ5GQRNXCXe-SMqDOof1aw&fref=nf).
Zu den wichtigsten
Unterlagen, nach meiner Sicht der Dinge, gehören das Motivationsschreiben und der
CV (Lebenslauf). Versucht während des Schreibens der Motivation folgende Fragen
im Hinterkopf zu behalten und indirekt diese zu beantworten: Warum sollen /
möchten Sie in Deutschland studieren; Warum sollen Sie dieses Stipendium
bekommen (was bringt das für den DAAD und für Sie), Welche Pläne haben Sie für
Ihre Zukunft und wie kann das Stipendium Ihnen dabei helfen, sie zu realisieren,
seien Sie bitte ehrlich (der DAAD-Lektor merkt das sofort, wenn er die Bewerbungunterlagen
liest). Erklären Sie bitte auch den Grund für die Wahl der Universitäten (es
gibt ein Formular, in dem Ihr bis zu drei Hochschulen für Euer Studium wählen
müsst). Wichtig ist, am Ende des Anschreibens Ort und Datum zu
schreiben sowie zu unterschreiben. Es ist nur eine Kleinigkeit, aber es macht einen
besseren Eindruck (ich habe oft von DAAD-Lektoren in Usbekistan mitbekommen,
dass viele Bewerber eine Absage bekommen, unter anderem deshalb, weil sie nicht auf solche
Formalien geachtet haben). Am Anfang der Motivation muss der Bewerber / die
Bewerberin seine Adresse (oben links) und die Adresse der Organisation (rechts,
nach seiner eigenen Adresse) notieren. Im Lebenslauf soll der Bewerber/ die
Bewerberin auch Ort, Datum schreiben und unterschreiben. Die Informationen
die Laufbahn betreffend sollen mit der aktuellsten Angabe (aktuelle
Arbeitsstelle oder aktuelles Studium) beginnen und mit der ältesten Station (Schule
z.B.) enden (das ist die sogennante „amerikanische“ Variante. Bei der „europäischen“
Variante wird die letzte Station zuerst genannt). Der Lebenslauf kann in Ebenen
unterteilt werden, wie “Allgemeine Angaben“, “Ausbildung“, “Beruflicher
Werdegang“ usw. (Sprachen, Computerkenntnisse, Hobbys).
Nach der Abgabe aller
Unterlagen habe ich ca. einen Monat auf die Antwort gewartet. Zwei Wochen vor
Silvester habe ich endlich eine E-Mail bekommen, in der ich zum
Vorstellungsgespräch eingeladen wurde. Ich war wirklich happy und begann mit
der Vorbereitung. Es ist wichtig sich für den gewählten Studiengang vorzubereiten.
Ich hatte folgende Strategie (mein erster gewählter Studiengang war Europastudien): Nachrichten lesen, hören
und schauen (überwiegend auf Deutsch); Einführungsbücher zur EU und Europa
lesen und alle möglichen (vor allem globale) Themen mit dem DAAD-Lektor (Cedric,
wenn Du das hier liest, danke Dir für alles!!!) an der Uni zu diskutieren (es
war wichtig, denn ich konnte so die andere Seite des Problems entdecken). Noch
ein wichtiger Tipp: Lest Euer Anschreiben und überlegt, welche Fragen die Kommission
stellen könnte (bei mir war es der Fall).
Während des Gesprächs
war ich sehr aufgeregt. Die Kommission bestand aus einem Professor, der
letzlich die Entscheidung traf, zwei DAAD-Lektoren und einer Mitarbeiterin der
deutschen Botschaft. Die Mehrheit der Fragen, die mir gestellt wurden, widmeten
sich meinem Motivationsschreiben und CV. Thema der fachlichen Diskussion war
die Ukraine-Krise (2014 ein oft besprochenes Thema). Es kamen auch einige
politische Fragen, bei denen ich meine eigene Meinung darlegen und begründen
sollte. Der Professor war sehr distanziert, vermied den Augenkontakt, was mich zusätzlich
in Stress versetzte. Aber später habe ich verstanden, dass es Absicht war, um
die Reaktion der Bewerber zu prüfen. Deshalb lasst Euch nicht beeinflussen J.
Ungefähr nach einer
Woche erfuhr ich, dass die Kommission sich entschied, mich nicht für das “normale“
DAAD-Stipendium, sondern das DAAD/CSLA Stipendium zu empfehlen. In diesem
Verlauf sollte mein Studienfach Internationale
Beziehungen lauten. Ehrlich gesagt, ich
war sehr froh. Weiterhin musste ich noch einen zusätzlichen Essay schreiben und
auf 3-4 Fragen antworten. Denn für die Kommission war es von Bedeutung, meine
eigene Meinung über einige philosophische Themen zu erfahren (wer ist mein
Vorbild im Alltag oder wie hat meine Familie mich bei meinen Zielen unterstützt
usw.). Anfang Februar habe ich diesen Essay an die Kommission geschickt,
woraufhin eine sehr lange Wartezeit in meinem Leben begann, denn erst Mitte Mai
habe ich eine offizielle Bestätigung erhalten, dass ich das Stipendium bekomme.
Ich glaube, es ist
nicht nötig zu beschreiben, wie glücklich ich war.
Mein letzter Tipp: Bereitet
Euch so intensiv vor, dass Ihr am Ende nicht auf Euch selbst sauer sein werdet
und wirklich das Gefühl habt, dass Ihr Euer Bestmögliches gegeben habt (trotz
des Ergebnisses) (nach dem Bewerbungsgespäch habe ich in meinem Notizbuch
geschrieben: Ich habe wirklich mein Bestes gegeben).
Viel Erfolg meine
Lieben!
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